Τρίτη 2 Ιουλίου 2013

Alles abtragen und an den Stadtrand transportieren?

sueddeutsche.de,02/07/2013

Jetzt sind die Archäologen von den Funden begeistert, sie sprechen von wichtigen Erkenntnissen auch über die Geografie der Stadt Thessaloniki. Die griechische Antikenverwaltung mit Sitz in Athen jedoch ist weniger enthusiastisch. Sie hat schon vor einer Weile entschieden, was zu tun sei: alles abtragen und an den Stadtrand transportieren.
Auf dem Gelände einer ehemaligen Kaserne sollten die Funde wieder aufgebaut werden. "Wenn wir das tun, dann können wir auch alles an das Getty Museum in Malibu verkaufen", sagt Michalis Lychounas, Archäologe aus der nordgriechischen Stadt Kavala, der mit Gleichgesinnten eine Internet-Petition zum Verbleib der Egnatia-Antiken an ihrem Platz gestartet hat. Die Petition hat in viereinhalb Monaten 12 254 Unterstützer gefunden. Sie richtet sich an den griechischen Präsidenten, den Premier, das griechische und das Europäische Parlament - und die Unesco. "Würde man den Eiffelturm oder Big Ben von ihrem Platz entfernen?", heißt es in der Petition. Lychounas warnt davor, europäisches Erbe zu zerstören.

Immerhin haben die Egnatia-Freunde nun auch die Ingenieurkammer von Thessaloniki auf ihrer Seite. Deren Experten schlagen vor, die Stücke für den U-Bahn-Bau zu entfernen, aber dann wieder auf die Strecke zu legen und als archäologisches Monument öffentlich zugänglich zu machen. Die erforderlichen technischen Veränderungen seien zu bewältigen. Für die Puristen unter den Archäologen wäre auch das ein Frevel. Doch Lychounas und andere sehen darin einen guten Kompromiss.

Auch der parteilose Bürgermeister von Thessaloniki, Giannis Boutaris, hat sich auf die Seite der Egnatia-Schützer geschlagen und sogar einen Gerichtsprozess angestrengt. Nun hat sich der U-Bahn-Bau in Thessaloniki schon mehrfach verzögert und auch verteuert. Von Anfang an gab es Zweifel an dem gesamten Projekt. Die griechische Finanzkrise hat auch nicht geholfen, es voranzubringen. Eine Baufirma hat schon Pleite gemacht. Die Neue will nun schnell weiterbauen. Die Krise sorgt zudem dafür, dass sich staatlich besoldete Archäologen mit wenigen Ausnahmen aus Angst um ihre Jobs kaum noch äußern.

Lychounas aber will nicht schweigen. "Athen hat die Akropolis, wir haben unsere Schätze", sagt er. Offiziell gilt immer noch der Beschluss des staatlichen Antikenrats, alles abzutragen. An diesem Dienstag tagt der Rat wieder. "Vielleicht ändert sich ja doch etwas", hofft Lychounas.


Δεν υπάρχουν σχόλια:

Δημοσίευση σχολίου

Σημείωση: Μόνο ένα μέλος αυτού του ιστολογίου μπορεί να αναρτήσει σχόλιο.